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C. Länderkunde,
c) Städte. — Aufgaben. 1. Was ist über Lage und Anlage der Haupt-
ftadt zu sagen? 2. Welche Städte liegen a) am Rhein, b) am Neckar,
c) am Westrand des Schwarzwaldes, d) an der Donau, e) am Bodensee?
$ 81. 4. Das Großherzogtum Hessen.
Halb so groß wie Baden, l,:s Mill. E., Dichte 167. Über 2/3 Evangelische.
Aufgaben. 1. In welche beiden Teile zerfallt das Großherzogtum?
2. Gib an: Lage, Grenzen, die natürlichen Landschaften und Flüsse des schon
besprochenen südlichen Teiles Rheinhessen. Der kleinere nördliche Teil des
Staates, Oberhessen, liegt schon im mitteldeutschen Gebirgslande.
a) Beschäftigung. ■— Aufgabe. Wo sind Obstbau, Weinbau, Wald-
reichtum die wichtigsten Erwerbsquellen?
b) Städte. — Aufgabe«. 1. Wo liegt die Hauptstadt? 2. Welche
Städte liegen a) am Rhein, b) am Main?
$ 82. 5. Elsaß-Lothringen.
14500 qkm, 1,9 Mill. E., Dichte 129. Reichlich 3/4 Katholiken, mehr als 1/5 Evangelische,
l3/4% Inden. 200000 mit Französisch als Muttersprache.
Aufgaben. 1. Welche Gegensätze zeigt die Bodengestalt? 2. Welche Ge-
birge füllen den Ay und N? 3. Erkläre aus Lage und Größe, daß Elsaß-
Lothringen eins der ersten Weinländer Teutschlands ist! 4. Wo ist Industrie,
besonders die Webindustrie, vorherrschend? 5. Ordne die Städte nach ihrer
Größe! 6. Welche Orte treten in der Geschichte auf?
Elsaß-Lothringen bildet einen Winkelhaken, füdlich von Metz durch-
schnitten vom 49. Breitenkreis, unter dem Paris, Karlsruhe und Regensbnrg
liegen. 1911 wurde es eiu deutscher Bundesstaat.
Tas Elsaß wird im N begrenzt vou der Lauter, dereu Quereinschnitt
von alters her die politische, kirchliche und sprachliche Grenze gewesen ist.
Der wichtigste Fluß ist uicht der Rhein, fouderu die Jll (§ 74). Zwischen
ihr und dem Rheiu führt von Straßbnrg der Rhein Rhoue-Kaual durch
die Burgundische Pforte, die tiefe Lücke zwischen Jura und Wasgenwald.
Deutsch-Lothriugen liegt zwischen Mosel und Saar. Mildes Klima,
Reichtum an Wem, Salz und Eiseu habeu zu reichlicher Besiedlung ange-
lockt. Der Grenzstreifen wird von Franzosen bewohnt, an der Saar
eutlaug sitzeu, wie in der Pfalz, Frauhit.
Zeichnung: Elfaß-Lothringen. Beachte, daß das Land ans zwei
Rechtecken besteht, die sich bei Straßburg berühren!
§ 83. 6. Die Hohenzollernschen Lande.
Etwa 70000 E., 95% Katholiken.
Aufgaben. 1. Welcher Fluß durchquert die Hohenzollernschen Lande?
2. Bon welchen Ländern sind sie eingeschlossen? 3. Wo liegt Sigmaringen,
wo Hechingen?
Das Ländchen ist 1849 gegen ein Krongeld an Preußeu abgetreten und
wird als Regierungsbezirk Sigmaringen vom Oberpräsidenten des Rhein-
lands verwaltet.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
78 Das Deutsche Reich,
34. Welche (Gebirge faßt man unter dein Namen Sudeten zusammen?
35. Welche Flüsse gehen von den Sudeten ans?
36. Welche Länder werden durch die Sudeten getrennt?
37. Nenne die größten Steinkohlenlager Teutschlands!
38. Mit welch anderen Tiefländern hängt das Norddeutsche Flachland zusammen?
39. Was sind Marschen? Wo finden sie sich?
40. Was ist Geestland? Wo hat es seine größte Verbreitung?
41. Welche Eigentümlichkeit zeigt das See-, welche das Landklima?
42. In welchem Teile des Norddeutschen Tieflandes herrscht Land-, in welchem See-
klima?
43. Welche Provinzen Preußens haben am Westdeutscheu Tieflande Anteil?
44. Welche Gestadeländer werden durch die Nordsee mit Teutschland verknüpft?
45. Neune die Buchten der Nordsee an der deutschen Küste!
46. In welche Naturgebiete zerlegt mau das Ostdeutsche Tiefland?
47. Was sind Förden? Wo liegen sie? Nenne solche!
48. Welche Eigentümlichkeiten zeigt die Ostsee?
49. Welche Städte liegen an den Mündungen der deutscheil Flüsse iu die Nord- und
Ostsee?
50. Wieviele Kilometer beträgt die Ausdehnung Dentschlands a) zwischen Metz und
Memel, b) zwischen der dänischen Grenze und den: Bodensee? Wie lange braucht ein
Schnellzug, der in der Stunde 60 km zurücklegt, von Metz bis Memel?
51. Zeichne eine Eutferuuugskarte mit deinem Wohnort als Mittelpunkt und be-
rechne, wieviel die Entfernung (in der Luftliuie gemessen) nach München, Berlin, Straß
bürg, Köln, Hamburg, Memel, Metz und Breslau beträgt!
52. Welche Festungen liegen an der Mosel-, Rhein-, Oder-, Warthe- und Weichsel'
linie?
53. Nenne wichtige Wasserscheiden in Teutschland!
54. Bestimme des näheren die Lage von Bremen, Köln, Breslau, Minden, Bonn,
Hof, Fürth, Posen!
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Westdeutscheu_Tieflande Nordsee Ostsee Ostsee München Berlin Hamburg Breslau Rhein- Teutschland Bremen Breslau Minden Bonn Posen
Allgemeine Einleitung. 47
wechselt dieselbe nicht selten bei einem und demselben Staate.
Eroberungssucht mit Glück gepaart, darauf folgende Friedens-
schlüsse und andere politische Verträge verändern die Grenzen
und dadurch die Größe eines Staates. Die Größe wird ge-
wöhnlich nach Quadratmeilen (Qmeil.) bestimmt.
§. 132. Die Eintheilung eines Landes kann eine drei-
fache sein: 1) eine geographische oder natürliche, wenn
ein Staat aus festem Lande oder Inseln besteht, oder seine
einzelnen Theile durch Gebirge und große Flüsse von einander
geschieden, oder durch Klima, Boden und Bewohner verschie-
den sind. So besteht Italien aus dem Festlande und den In-
seln, Deutschland aus Süd- und Norddeutschland. — 2) Eine
historische, wenn die Theile eines Staates nach der Zeitfolge,
wo sie mit demselben vereinigt wurden, betrachtet werden. So
besteht das jetzige Herzogthum Nassau aus den ältern Stamm-
landen der Walram'schen Linie und den später hinzugekommenen
Theilen der Erzstifte Mainz, Trier u. s. w. — 3) Eine
politische, wenn die einzelnen Provinzen, Departements,
Gouvernements, Kreise, Aemter u. s. w. eines Staates ange-
geben werden. Diese Eintheilung ist die gewöhnlichste. —
Nebenländer und Kolonien.
§. 133. Die Wege und Mittel, die Anzahl der Ein-
wohner oder die Volksmenge eines Staates zu bestimmen,
sind verschieden. Die wirkliche Zählung ist zweifelsohne
das sicherste, obgleich selbst diese keineswegs ein zuverläßiges
Resultat liefert. Aus welchen Gründen? Volkszählungen
bereits bei verschiedenen Völkern des Alterthums, z. B. Juden
und Römern. — Die Anzahl der Häuser oder Feuerstel-
len eines Ortes, Bezirkes u. s. w., vervielfacht mit dem Durch-
schnitte der Menschenzahl in 10 — 20 Wohnungen, liefert ein
Ergebniß, das sich der Wahrheit nähert; sowie auch die unge-
fähre Bevölkerung eines Ortes durch die Geburts- oder
Sterbelisten ermittelt werden kann.
§. 134. Von wenigen Ländern und Staaten ist die Volks-
menge mit einiger Zuverläßigkeit bekannt — um wie viel we-
niger daher von der ganzen Erde. Man darf sich also nicht
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Deutschland Süd- Norddeutschland Mainz Trier
— 120 —
mit dem Vater lande verglichen. (Im Königreiche Sachsen kommen
auf 1 qkm 255 Einwohner!)
3. die Gründe gesucht, warum Bayern so gering, Hessen,
Baden, das Reichsland und Sachsen aber so dicht bevölkert
sind. Hierbei wird gefunden, daß Sachsen, Baden Hessen und das
Reichsland eine sehr entwickelte Industrie haben, während in Bayern
größere Jndustriebezirke fehlen und Ackerbau und Viehzucht die Haupt-
beschäftignng bilden.
b.
Ziel: Wir vergleichen das Elsaß mit Baden.
Wir sinden, daß das Elsaß und Baden sehr viel Ähnlichkeit haben,
denn:
1. Beide Länder haben ziemlich dieselbe Gestalt. (Schmaler
Streifen.)
2. Beide Länder haben ähnliche Grenzen. (Auf der einen Seite
bildet der Rhein, auf der auderen ein Waldgebirge die Grenze.)
3. Beide Länder haben eine ähnliche Bewässerung. (Beide sind
von zahlreichen kleinen Gewässern durchzogen, die vom Waldgebirge
herab zum Rheine rinnen.)
4. Beide Länder haben eine ganz ähnliche Bodenbeschaffenheit,
denn beide liegen teils in der fruchtbaren Rheinebene, teils an den Ab-
hängen und auf den Höhen des Waldgebirges.
5. Beide Länder sind sehr fruchtbar. (Getreide, Tabak, Wein,
Obst, Holz.)
6. Beide Länder haben eine vorwiegend katholische Bevölke-
rnng.
c.
Jbirl: Wir vergleichen die Städte, die wir nun kennen ge-
lernt haben, untereinander und stellen die zusammen, die ein-
ander ähnlich sind.
Das Resultat der gemeinsamen Arbeit lautet:
1. Hauptstädte: München, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstadt,
Straßburg.
2. Handelsstädte: Mainz, Mannheim, Nürnberg, Augsburg,
Straßbnrg. Stuttgart (Buchhandel!)
3. Industriestädte: Nürnberg, Augsburg, Pforzheim, Eßlingen,
Mühlhausen, Offenbach.
4. Universitätsstädte: Tübingen, Heidelberg, Straßburg.
5. Festungsstädte: Straßburg, Metz, Mainz.
6. Durch Bauwerke berühmte Städte: München (Bavaria!)
Kelheim (Befreiungshalle!), Regensburg (Walhalla!), Straßburg (Münster!).
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TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
173
gewiesen und der kluge und grausame Ludwig Xi. (1461—83) die Macht
der Vasallen gebrochen, zu einer Zeit, in welcher Deutschland leider in
Schwäche und Uneinigkeit gesunken war, sich jener Gebiete bemächtigte, wie
unter Heinrich Ii., der, während er im eigenen Lande die Protestanten der-
folgte, die Partei der Deutschen ergriff, um Metz, Tül und Birten (Verdnn)
an sich zu reißen; wie ferner unter dem absoluten Ludwig Xiv. (1643—
1715), der außerdem sich des Elsasses bemächtigte; wie endlich unter dem
durch die erste französische Revolution auf den Kaiferthron gehobenen Napo-
leon I., welcher den alten Eroberungsplänen gegen Deutschland noch weitere
Ausdehnung gab, bis endlich Deutschland im letzten glorreichen Kriege sich
die alten Grenzen nahe zu wieder gezogen hat.
Von der Doubsquelle bis zum Mittelmeere folgt die natürliche Ost-
grenze dem Zuge des Jura und der Alpen, soweit diese ihre Gewässer der
Rhone zuseuden. Die weitere Ostgrenze nach N. „beginnt (nach Böckh's muster-
giltigem Werkes an der Schweizer Grenze (Kanton Bern) bei dem Dorfe
Lützel und verläuft vou da ab in nordwestlicher Richtung der Wasserscheide
zwischen Rhein und Rhone zwischen Dammerkirch und Belfort hindurch auf
den Bärenkopf und Elsässer Welchen zu", von da den Kamm der Vogesen
entlang, in der Breite von Colmar nach Markirch (St. Marie anx Mines),
(wo die Sprachgrenze schon zum Nachtheil Deutschlands verrückt ist), dann
nordwestlich zu dem Guldesfinger See und dem Thnsweiher (b. Dieuze),
durch die Grafschaft Mörchingen zur südlichen Grenze des Meurthe-Depar-
temeut, von wo sie in das Moseldepartement übertritt. Vom Westrande
Lothringens bildet der Argonnenwald die Grenze. Vgl. Lothringen.
Wo fällt die politische Grenze mit der natürlichen zusammen? Wo
greift die erstere über die letztere hinaus?
So bestimmt meist die Umgrenzung und so einfach das Bild dieses
Landes erscheint, so ist die Zeichnung desselben aus dem Gedächtnisse doch
ziemlich schwierig und es mögen deshalb auch hier folgende Anhaltepunkte
gegeben werden. Man lege sich zuerst die Pyrenäen in ihrer etwas süd-
östlichen Richtung an. Die politische Grenze Frankreichs macht wenig süd-
östlich von dem innersten Winkel des Biscayischen Meerbusens eine scharfe
Ansbiegung nach Sw. an der Quelle der Bidassoa, da wo die Pyrenäen
zu niederen Höhen abfallen (f. § 52), also das eigentliche Gebirge endet.
Die Pyrenäen geben, wie für die westlichste Halbinsel Europas, so für
Frankreich das Maaß seiner Figuration. Die Entfernung vou dort bis zum
Ostende der Pyrenäen werden.wir in den Abständen wichtiger Punkte oft
wiederkehrend finden: so vom Biscayischen Busen bis zu der kleinen Bucht
von Narbonne am Westuser des Golf de Liou. Die Verbindung des Ost-
endes der Pyrenäen mit diesem Punkte giebt die Küstenlinie zwischen beiden.
Von Narbonne in etwas nordöstlicher Richtung dieselbe Entfernung gelegt,
giebt die Ostgrenze des Gebietes Nizza. Die Küstenlinie von Narbonne bis
hierher bildet ein liegendes umgekehrtes 8 (ro), in dessen Mitte Marseille,
etwas weiter westlich die Hanptmündnng der Rhone liegt. — Dieselbe
1) Böckh „Der Deutschen Volkszahl und Sprachgebiet in den europäischen Staaten."
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xi Ludwig Heinrich_Ii Heinrich Ludwig_Xiv Ludwig leon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Elsasses Deutschland Deutschland Bern Rhein Belfort Colmar Markirch Deutschlands Guldesfinger_See Meurthe-Depar- Lothringens Argonnenwald Lothringen Frankreichs Biscayischen_Meerbusens Bidassoa Europas Frankreich Golf_de_Liou Nizza Marseille
Volks- u. Staats,Verl), im Allgem. Z. 17. Politische Verhältnisse. 159
sehen Umwälzungen — auf eine seinen zahlreichen physischen
Sonderungen, seiner natürlichen Mannigfaltigkeit merkwürdig
entsprechende Weise — auch aus einer sehr großen Zahl von po-
litisch selbstständigen, nur durch den losen Reichsverband und
das sehr zweideutige Verhältniß zum gemeinschaftlichen Reichs-
oberhaupte dürftig zusammengehaltenen Theilen. Man zählte
neben dem Kaiser 245 Regenten (Fürsten, Grafen und Herren
und Prälaten) und 51 freie Reichsstädte mit dem Rechte der
Reichsstandschaft und dem damit verbundenen Antheil an der
Leitung der Reichsangelegenheiten. In dem ober-rheinischen
Kreise (500 □ Mln.) z. B. fanden sich allein 55, in: schwä-
bischen (730 □ Mln.) 98 Reichsstände u. s. w. Außerdem gab
es 39 verschiedene reichsangehörige Länder, Herrschaften, Be-
zirke und Orte, welche ohne Reichsstandschaft als reichsun-
mittelbar angesehen wurden und daher keiner Art von Landes-
hoheit als der nominellen kaiserlichen unterworfen waren. —
Dazu kam noch eine viel größere Zahl von freien Reichsrit-
tern — es gab 1400 —1500 reichsfreie Rittergüter, — welche
ebenfalls, streng genommen, nur dem Kaiser, doch ebenfalls
nur dem Namen nach unterworfen waren. — Auf diese Weise
zählte also das Reich 1700—1800 politisch selbstständige,
von einander unabhängige Theile: eine Vielheit, die nur da-
durch einigermaßen verringert wurde, daß mehrere der ver-
fassungsmäßig selbstständigen Theile zufällig und abwechselnd
einer und derselben Regentenftunilie Unterthan seyn mochten. —
Die Friedensschlüsse von Basel (1795)), Campo Formio
(1797) und Lüneville (1801), welche das Reich um ansehn-
liche Theile schmälerten, machten die Feststellung neuer Ver-
fassungsnormen nöthig. Der desfalls gefaßte Rcichs-De-
putations-Hauptschluß vom 25. Februar 1803 zählte noch
immer 10 Kurfürsten, 127 fürstliche Reichssiände, 4 Stimmen
für die reichssiändischen Grafen und Herren, und 6 stimm-
berechtigte freie Reichsstädte auf. Überdies verblieben die nicht
abgetretenen reichsunmittelbaren Lande, Herrschaften rc., ebenso
die reichsritterschaftlichen Besitzungen in großer Zahl in dem
früheren Verhältniß. —
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Topische Verhältnisse. §. 6. Bestandtheile, Ausdehnung rc. 681
theilweise vom Meere umflossen oder von der pprenäischen
Gebirgsmauer umwallt, hängt jedoch auf seiner breiten Ost-
grenze mit dem kontinentalen Europa zusammen, wenngleich
so, daß es von der italischen Halbinsel, wie von der iberischen,
durch einen Hochgebirgswall geschieden wird. Seine Meeres-
grenzen haben somit eine Länge von etwa 300 Meilen, von
denen 70 am Mittelmeere, 115 am englischen Kanal und
eben so viel am freien atlantischen Ozean liegen. Die Land-
grenzen messen im Ganzen nur 216 Meilen, nämlich gegen
Spanien 56, gegen Italien und die Schweiz 84, gegen
Deutschland und Belgien 66 Meilen. —
Welche Länder und Staaten, welche Gebirge und Flüsse
finden sich auf den Landgrenzen Frankreichs? — Welcher Art
sind die physischen Verhältnisse des Landinnern? — (Man
vgl. die Charte und die betreffenden s16—20, 23 — 26,
40 u. ff. siebenten Abschnitts] der Ii. Abtheilung.) —
§. 6. Bestandtheile, Ausdehnung, Eintheilung und
Wohnplätze.
Der Staat der Franzosen besteht aus dem in den ange-
zeigten Grenzen liegenden eigentlichen Frankreich, dem meh-
rere ehemalige deutsche, uoch heute von Deutschen bewohnte
Länder (Elsaß, Lothringen rc.) einverleibt sind, aus der Insel
Corsica und aus mehreren äußer-europäischen Kolonial-Be-
sitzungen, von denen weiter unten im §. 13. gehandelt wird. —
Der Flächeninhalt
des eigentlichen Frankreichs — 9459,28 l^Mln. *)
Corsica's..................— 159,S3
des Staats überhaupt . . — 9619,X1 ^Mln.
Die größte Ausdehnung des eigentlichen Frankreichs von
N. nach S. beträgt auf dem 20° O. L. 135 und von O.
nach W., zwischen dem äußersten östlichen Punkte au der Lau-
ter-Mdg. und dem äußersten westlichen, der Insel Ouessant
gegenüber, 125 Meilen. —
*) Von diesen kommen c. 554 auf die einverleibten deutschen Lande:
Elsaß, Lothringen, Metz, Toul, Verdun rc.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: O.
nach_W. Metz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Spanien Italien Schweiz Deutschland Belgien Frankreichs Frankreich Lothringen Corsica Frankreichs Frankreichs Lothringen Verdun
Kursus Ii. Abschnitt Iii. §§ 109. 110.
143
2. Bezirk: Ober-
elsaß (der südliche Teil
des Elsaß).
Kolmar Haupt-
stadt. — Mülhausen
(88000 Einwohner) an
der Jll und dem Rhein-
Rhöne-Kanal; Mittel-
Punkt der Baumwollen-
Weberei.
3. Bezirk: Loth-
ringen im Saar- und
Moselgebiet.
Metz (58000 Ein-
wohner) an der Mosel,
Hauptstadt; sehr starke
Festung mit Forts; die
Stadt liegt im Gebiete
der noch französisch reden-
den Bevölkerung Lothrin-
gens, wird jedoch jetzt
bereits zur Hälfte von
Deutschen bewohnt. —
In der Umgebung zahl-
reiche Schlachtfelder des
Krieges im Jahre 1870;
im W. von Metz un-
mittelbar an der Grenze
Gravelotte (Schlacht am
18. August 1870). —
Festung Diedenhofen an
der Mosel. — Bei For-
bach die Höhen von
Spichern (6. Aug. 1870).
Fig. 53. Straßburger Münster.
(§ 110.) Das Kaiserreich Österreich-Ungarn.
625000 qkm; 45 J/3 Million Einwohner (ohne Bosnien und Herzegowina).
Verfassung und Einteilung. Die Monarchie besteht aus den beiden Staaten
Österreich und Ungarn, deren jeder seine eigene Verfassung hat. Verbunden werden
beide durch die Person des Herrschers; außerdem ist ihnen gemeinsam das Heer-
Wesen, die Vertretung nach außen hin u. a.
a) Lage und Grenzen. Österreich-Ungarn liegt zwischen dem 42. und 51."
n. Br. und 27." und 44." ö. L. — Grenzen: § 35.
b) Horizontale, vertikale Gliederung und hydrographische Verhältuifse.
Österreich-Ungarn hat beinahe nach allen Seiten hin Landgrenzen; halbinselartig
ragen in die angrenzenden Länder hinein: Böhmen im N., Tirol und Vorarlberg
im W., Bosnien und das Küstengebiet im 8.; letzteres wird vom Adriatischen
Meere bespült und weist eine reiche Gliederung auf; zwischen dem Golf von Trieft
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Das deutsche Wirtschaftsleben. 115
ragenden Weizen-, Obst- und Weinland gemacht. Als Weinland nimmt Elsaß-Loth-
ringen unter allen deutschen Staaten die erste Stelle ein. In Lothringen wird mehr
als die Hälfte alles deutschen Eisens gewonnen, dazu hat es auch Anteil an dem
Kohlenlager der Saar. Infolgedessen ist auch die Industrie hervorragend. Elsaß-
Lothringen ist der süddeutsche Industriestaat. Gleichwohl übersteigt die Besiede-
lungsdichte (129 auf 1 qkm) den deutschen Durchschnitt nur wenig, weil der ausge-
dehnte Wasgenttfald in das Gebiet fällt. Als Durchgangsgebiet für den Berkehr
nach Frankreich und der Schweiz hat das Reichsland auch einen lebhaften Handel.
Elsaß-Lothringen ist Deutschlands erstes Weinland; es liefert über die Hälfte
alles deutschen Eisens, ist der süddeutsche Industriestaat und hat einen sehr leb-
haften Handelsverkehr.
3. Ortskunde. Die Hauptstadt ist Straßburg (185) an der Jll, südlich davon
Kolmar und Mülhausen (95). In Lothringen Metz (69) an der Mosel,
nördlich davon Diedenhofen.
v. Das deutsche Wirtschaftsleben.
I. Acker- und Gartenbau.
1. Grundlage. Deutschlands Boden ist zur Hälfte Ackerland;
es hat in Europa nächst Frankreich den größten Prozentsatz der Ackerfläche. Un-
produktiv ist Vio des deutschen Bodens; nur Österreich-Ungarn hat einen noch
geringeren Bruchteil (1/20)- Von der landwirtschaftlichen Gesamtfläche ist % Groß-
besitz, 6/10 Mittelbesitz und 1/6 Kleinbesitz. Der Großbesitz überwiegt im Osten, der
Kleinbesitz im Westen und Süden Deutschlands. Besonders fruchtbar sind
die Marschen, die Flußniederungsgebiete und kolonisierten Brüche, die Tiefland-
buchten, die süddeutschen Beckenlandschaften, die Geschiebelehmgebiete. Nenne
Beispiele für jede Gruppe! Wenig fruchtbar sind die Heidelandschaften (nenne
solche!), die Moor- und Sumpfgebiete und die Gebirge Mittel- und Süddeutschlands.
Im allgemeinen ist der deutsche Ackerboden nur mittelmäßig fruchtbar; gleich-
wohl hat Teutschland aber infolge seiner Bodenkulturarbeit den höchstentwickelten
Ackerbau der Erde.
2. Getreidebau. Die deutschen Getreidearten, nach der erzeugten Menge ge-
ordnet, sind Roggen, Hafer, Weizen, Gerste. Im Verhältnis zur gesamten
Bodenanbaufläche hat Deutschland die umfangreich st en Ge-
treidefelder von allen Staaten der Erde (26% der Bodenfläche,
Rumänien 24%, Frankreich 23%, Österreich-Ungarn 20%, Italien 19%, Ruß-
end 17%). In bezug aus die Gesamterträge an Getreide wird es nur von
den Riesenreichen Rußland und der Union übertroffen. Rußland ist 10 mal so groß
als Deutschland, erzeugt aber noch nicht 3 mal so viel Getreide; die Union ist 17 mal
so groß, erzeugt aber gar nur iy2 mal so viel Getreide. In bezug aus die H e k t a r -
er träge steht Deutschland an erster Stelle (auf 1 ha 20,4 dz; Großbritannien
18,8 dz, Frankreich 13,5 dz, Österreich-Ungarn 12,5 dz, Rumänien 12 dz). Nenne
hervorragende Getreidegebiete! Trotz der reichen Getreideerzeugung (1912:
8*
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Kolmar
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Lothringen Frankreich Elsaß-Lothringen Deutschlands Lothringen Deutschlands Europa Frankreich Deutschlands Deutschland Frankreich Italien Deutschland Deutschland Frankreich Rumänien
Anhang. 3
mung in Frage gestellt. Das somit um 70000 qkm verkleinerte Deutsche
Reich umschließt nur noch 470 000 qkm. Mit einer solchen Schmälerung
deutschen Bodens ist eine schmerzliche Einbuße an Menschen verbunden. Mit
unseren Kolonien kommen 12 Mm. Eingeborene, deren Treue besonders Lettow-
Vorbecks Kriegszüge in Deutsch-Ostasrika erwiesen haben, unter die Gewalt des
Feindbundes. Über 5% Mill. Reichsbürger werden durch die neuen Grenzen
Deutschlands von der Heimat ausgeschlossen und der Fremde überantwortet,
darunter mehr als 3% Mill. Menschen mit deutscher Muttersprache. Rechnet
man den Kriegsverlust an Menschen mit 2% Mill., dann verbleiben dem ver-
kleinerten Deutschen Reiche 60 Mill. Einwohner, die fast ausschließlich dem
deutschen Volkstum angehören. Verboten ist ihnen aber durch Vertragsbestim-
mung der Zusammenschluß mit dem deutschstämmigen Osterreich und seinen
6 Mill. Bewohnern, vorenthalten wird ihnen auch die Aufnahme der 3% Mill.
Deutschen in Böhmen und Mähren, die auf Jahrhunderte altem, deutschen Kultur-
boden unmittelbar an unserer Grenze wohnen und von den Tschechoslowaken
vergewaltigt sind. Während nämlich der Feindbund das Selbstbestimmungsrecht
der Völker predigt, will er doch die Neubildung eines größeren Deutschland ver-
hindern und damit das gemeinsame Handeln der mehr als 73 Mill.
Deutschen unmöglich machen, die östlich von der Schweiz und Luxem-
bürg in einem durchweg ^geschlossenen Sprachgebiet die Mitte
Europas bewohnen.
Am schmerzlichsten empfinden wir Verlust und Gefährdung unserer
wichtigsten Grenzmarken in West, Nord und Ost des Reiches. Einst zum
Schutze der heimischen Erde mit dem Blute unserer Väter erkauft oder mit dem
überlegenen deutschen Pfluge auf slawische Einladung hin urbar gemacht, sind
sie durch deutschen Fleiß, deutsche Bildung und Gesittung zu hoher Blüte ge-
kommen, nun aber zum großen Teil in die Hände der Feinde gefallen. Und das
deutsche Vaterland liegt, ungefchirmt durch Natur und künstliche Bollwerke, nach
drei Himmelsrichtungen völlig offen im Herzen des Erdteils, ein Spielball fremder
Völker wie einst nach den glanzvollen Tagen mittelalterlichen Kaisertums.
I. Der Verlust der deutschen Westmark Elsaß-Lothringen.
Land und Volk in Elsaß-Lothringen sind seit anderthalb Jahrtausenden deutsch.
Deutsch ist der Rhein, und deutsch ist das Land an seinen beiden Seiten, die zu-
sammengehören wie die Schalen einer Muschel. Kerndeutsches Wesen bekunden
nach Sprache und Sitte die Bewohner, Alemannen im Elsaß und Rheinfranken
in Lothringen. Von deutscher Art und Namen sind Dörfer und Städte, Berge
und Burgen, ist das Straßburger Münster, das als Wahrzeichen aufragt. Deutsch
ist auch das Geistesleben der Westmark seit alten Zeiten, wie die Namen Otfried
von Weißenburg, Gottfried von Straßburg, Erwin von Steinbach, der Maler
Grünewald aus dem Mittelalter, der Dichter Lienhard aus der Gegenwart be-
zeugen. Bei der letzten deutschen Volkszählung sprachen von 1,9 Mill. Bewohnern
weniger als 1/9 französisch. Das verlorene Gebiet umfaßt 14500 qkm.
Geschichte. Auch seiner volitischen Zugehörigkeit nach ist Elsaß-Lothringen ein deutsches
Land. Seit dem Vertrage zu Wersen, genau tausend Jahre vor dem glorreichen Siebziger Kriege,
ist es Reichsgut gewesen und 800 Jahre geblieben. Erst im Westfälischen Frieden rissen die
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Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-Ostasrika Deutschlands Osterreich Deutschland Europas Nord Westmark_Elsaß-Lothringen Elsaß-Lothringen Rhein Elsaß Rheinfranken Lothringen Elsaß-Lothringen